Beratung
Viele der Familien in Neukölln, die wir durch unsere Vereinsarbeit erreichen, werden durch die Ämter, Einrichtungen und Institutionen nur schwer erreicht. Dies liegt an mehrfach erschwerten Lebenssituationen (Wohnen, Einkommen, Migration, Sprache), die auf beiden Seiten die Verständigung vor Herausforderungen stellen. Insbesondere in rechtlichen, familiären oder wirtschaftlichen Belastungssituationen ziehen sich die Eltern oft zurück. Dadurch können sich die schwierigen Lebenssituationen in den Familien zuspitzen, obwohl gerade hier eine kontextsensible Unterstützung hilfreich wäre.
Um hier unterstützend zu wirken, haben wir 2008 das Projekt „Präventive Elternarbeit – mobile soziale Erstberatung in Neukölln“ gestartet. Es folgt der Leitlinie des Jugendamtes Neukölln: Mehr Vorsorge – weniger Nachsorge, besonders auch bei der Hilfe zur Erziehung.
Wir bieten in den Schulen und Kitas des Bezirks und in unseren Vereinsräumen eine kostenfreie Hilfestellung und Erstberatung für die Eltern und für zugezogene Bewohner*innen Neuköllns mit unzureichenden Sprachkenntnissen an. Weiterhin wollen wir die Zusammenarbeit von Eltern und öffentlichen Einrichtungen verbessern. Außerdem sollen Kontakte zwischen den Elternhäusern und öffentlichen Einrichtungen angebahnt und gefördert werden.
Die Hauptziele des Projekts sind:
- Themen der Krisenintervention und Fragen zu ALGII / Arbeitslosen- und Sozialrecht (z. B. Grundsicherung / Krisenintervention)
• familienrechtliche Themen (Scheidung, Umgangsrecht, Unterhalt, Schutz vor häuslicher Gewalt)
• Fragen bei Überschuldung (z. B. Privatinsolvenz)
• Soziale Beratung, Hartz-IV-Beratung / Hilfeangebote für Familien
• Rentenberatung
• Beratung für straffällig gewordene Jugendliche
Die rechtliche Erstberatung durch unsere vereinsinternen Psycholog*innen hilft den Eltern bei der Einschätzung ihrer Situation und bietet eine potentielle mobile Präventiv- bzw. Schlichtungsberatung. So werden die Eltern in der Kommunikation mit möglichen Behörden, Gläubigern, Vermietern und anderen Parteien unterstützt.
Die Beratung erfolgt dreisprachig (Deutsch, Türkisch und Arabisch), so dass auch Eltern ohne Deutschkenntnisse erreicht werden können, die bisher aufgrund ihrer sprachlichen Situation keinen Zugang zu anderen Beratungsstellen im Bezirk fanden.